Musenblätter - Das unabhängige Kulturmagazin

Er kann auch anders!

Hurzlmeiers Zeichnerei

Folgerichtig und notwendig bringt der Verlag Antje Kunstmann mit dem heutigen Tag nach „Hurzlmeiermalerei“ jetzt auch die „Hurzlmeierzeichnerei“ unters Volk. Natürlich nur in einer beispielhaften Auswahl des Genres mit Stift und Tusche, denn das Œuvre des allseits geschätzten Künstlers ist mehr als reich.

Musenblätter-Leser erfreut Rudi Hurzlmeier seit 2020 allmonatlich mit einem ausgewählten Bild - jetzt können wir im Auszug sehen, was noch so alles „im Stock“ ist. Auf 248 prall gefüllten Seiten öffnet sich der Kosmos von Hurzlmeiers gern abseitiger und auch jenseitiger Komik, sein Spiel mit Albernheiten, Apokalyptischem und Abstrusem, Urängsten, Obsessionen und Makabrem, mit Traum, Literatur, Kunst, Kulturbetrieb und Märchen - bis hin zur Zeichengeschichte, nennen wir Alois, Vesuvia, Därrick oder den Kurschatten als Beispiel.

Aus all dieser tiefenpsychologisch kaum zu entschlüsselnden Seelenfundgrube für Sie, liebe Leser, eine zwangsläufig kleine Auswahl zu treffen, fällt schwer, denn man stößt bei nahezu jedem Umblättern auf neue Lieblingscartoons, erschreckend oder belustigend, ob das nun der Kuhbismus ist, ein (letzter) Abschlag mit Freund Hein, ein freudiger Fisch, die Neugier eines Metzgerei-Kunden, die Türken vor Wien oder Gregor Samsa, nicht zu vergessen die menschliche Interaktion sowie die erotischen Aspekte in Hurzlmeiers Werk.

Zitieren wir zur Unterstützung den Verlag: „Denn Rudi Hurzlmeier erzählt in seinen Zeichnungen und Karikaturen von einer allzu bekannten und albernen Welt, von amourösen Abenteuern und frisch rasierten Zebras, dem Barbar von Sevilla, dem Hahn, der gerne ein Huhn wäre und den grauenvollen Geschehnissen hinter einer eisgrauen Nebelwand. Vom Mond, der ein Bad auf der Erde nimmt, von der quittengelben Riesenkatze, dem Schwarm superintelligenter Mörderhornissen, Meiers Grusoleum, dem Aas-Imbiss, der Ankunft der Schlammcatcherinnen, von Ax und Obix und nicht zuletzt von Männern auf verlorenem Posten, die noch immer ihre Pantoffeln wollen … Dieser Band versammelt das Beste, was Rudi Hurzlmeier in den letzten 30 Jahren gezeichnet hat! Ob Hasen in der Industrielandschaft, die Todesspur des Killermaulwurfs oder menschenfressende Zyklopen auf der Pirsch – es gibt wenig, was Rudi Hurzlmeier nicht mit schnellem Strich dokumentiert hat.“ Hier wage ich Widerspruch, ist doch das gesamte Œuvre Rudi Hurzlmeiers derart flott doch gar nicht abzuhandeln. Sicher bedarf es Folgebänden - Skizzenbücher wären toll!

Es ist dennoch in der Tat eine ganz großartige und mitunter kleinteilige Auswahl einiger der besten Zeichnungen dieses außergewöhnlichen Künstlers, den wir Ihnen hier schon mit umfangreichen Sammelwerken vorstellen durften – wir empfehlen Ihnen jedes der genannten Werke (ein Klick genügt):

Meister der komischen Kunst: Hurzlmeier, 2011 Verlag Antje Kunstmann

Rudi Hurzlmeier – „Meisterwerke der goldigen Periode“, 2014 Lappan Verlag

Rudi Hurzlmeier – „Land der Berge – Schwindelerregende Steilwandmalerei und Hochgebirgspoesie“, 2015 Holzbaum Verlag

Rudi Hurzlmeier – „Hurzlmeiermalerei“, 2020 Verlag Antje Kunstmann

Heute allerdings empfehlen wir – mit einem Musenkuß - aus naheliegenden Gründen natürlich besonders die „Hurzlmeierzeichnerei“. Viel Vergnügen! (Und nicht versäumen: An jedem ersten Sonntag im Monat ein → Hurzlmeier in den Musenblättern!)

Rudi Hurzlmeier - Hurzlmeierzeichnerei

25,00 € (D)

Weitere Informationen: www.kunstmann.de